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Sortlist geht jetzt gemeinsamen Weg mit deutschem Konkurrenten

It's a match! 

So heißt es nicht nur beim Dating, sondern auch bei den beiden B2B-Matching-Plattformen Agenturmatching und Sortlist, die sich zusammenschließen und künftig gemeinsame Wege gehen. Sortlist, die belgische Plattform zur Vernetzung von Unternehmen und Kommunikationsagenturen, hat gerade seinen deutschen Konkurrenten, die Firma Agenturmatching aus München, übernommen. Damit wird das wallonische Scale-up zum europäischen Marktführer.

Gleich zwei Übernahmen in der jungen Unternehmsgeschichte

„Wir sind immer noch sehr hungrig“, sagen die vier Gründer von Sortlist, dem in der Stadt Wavre ansässigen Technologieunternehmen, nach einem Rekordjahr 2019. Wenige Monate später finden wir sie dank dieser Übernahme als die europäische Nummer 1 wieder. Sortlist hat bereits sehr früh in den französischen Markt investiert. 2017 folgte der spanische Markt mit dem Zukauf einer lokalen Firma. Sie hatten den wichtigen deutschen Markt schon lange im Visier und jetzt ist es soweit. Mit dem Kauf von Agenturmatching, seinem größten lokalen Konkurrenten, war die Sache besiegelt. 

Münchener Unternehmen: Agenturmatching

Agenturmatching ist der Meister der Verknüpfung von Unternehmen und Kommunikationsagenturen in Deutschland. Das 2015 gegründete Unternehmen ist bereits heute profitabel und bringt mehr als 300 Kunden in die bald so genannte „Sortlist-Gruppe“ mit, wie die Serviceplan Gruppe, die FischerAppelt AG oder die Thjnk AG. Die gemeinsame Datenbank der beiden Unternehmen umfasst nun insgesamt mehr als tausend Mitgliedsagenturen und mehr als 80.000 referenzierte Dienstleister weltweit.
 
Die Münchener bringen einen Jahresumsatz von geschätzt einer halben Million Euro und ein Team von acht Experten mit, welche das 72köpfige Team von Sortlist bereichern wird. „Das ist ein großer Schritt für uns, denn es hätte zwei Jahre gedauert, bis wir ihr Niveau alleine auf dem deutschen Markt erreicht hätten“, erklärt Nicolas Finet, Mitbegründer von Sortlist. Die Belgier haben sich daher ein schnelleres Wachstum gesichert und ihre europäische Marktführung weiter gefestigt. Das Geschäftsmodell der beiden Plattformen, die sich weitgehend ähneln, basiert auf einem „Matching“-Algorithmus, der den suchenden Unternehmen verschiedene Agenturen kostenlos präsentiert und die Möglichkeit bietet, sofort miteinander in Kontakt zu treten. Große Namen wie H&M, Unilever, BBC und Walt Disney haben ihre Dienste bereits in Anspruch genommen. 

Was kommt als Nächstes?

Die Manager von Sortlist denken bereits darüber nach, wie es weitergehen soll. „Nach Deutschland ist in Europa nicht mehr viel übrig", sagt Nicolas Finet. "Die Tatsache, dass wir unsere Kräfte gebündelt haben ist ein wichtiger Schritt, hin zu einer Internationalisierung und Intensivierung unserer Dienstleistungen. Wir halten unsere Augen weit offen für verschiedene neue Länder. Neben unseren ehrgeizigen Ambitionen für Deutschland, das wir durch eine Verfünffachung unseres Umsatzes in den nächsten 18 Monaten zu unserem größten Markt machen wollen, streben wir an, die absolute Nummer eins in Europa zu werden“. Der nächste Schritt kündigt sich bereits an. Sortlist hat beispielsweise eine steigende Zahl von Anfragen aus Dubai und Vietnam. 

Der Kauf eines Unternehmens mitten in einer Pandemie

Eine Übernahme in dieser Größenordnung inmitten einer Coronavirus-Krise ist nicht trivial. „Wir haben zu Beginn der Krise noch gezögert, weil wir in den ersten Tagen einen großen Einbruch hatten. Danach war er wie weg, wir hatten in den letzten drei Wochen 25% mehr Anfragen“, bestätigt Nicolas Finet. Dasselbe gilt für die deutsche Seite. „Es war der richtige Zeitpunkt“, bestätigt Axel Roitzsch, der zusammen mit Sophie Schade das deutsche Unternehmen gegründet hat und es weiterführen wird. „Die Vorteile für unsere Agenturen liegen darin, dass sie nun auf beiden Plattformen präsent sind, eine doppelte Sichtbarkeit haben und Zugang zu Kunden in ganz Europa“.
 
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Quentin DERZELLE
Economic and Commercial Attaché, Head of Digital Wallonia Hub Berlin/ Germany
E-Mail: munich@awex-wallonia.com
 
Frank F. COMPERNOLLE
Economic and Commercial Attaché, AWEX Hamburg
E-Mail: hamburg@awex-wallonia.com
 
Quelle: Maxime Samain "Sortlist s'offre son concurrent allemand et le leadership européen", L'Echo 22 avril 2020