Im Jahr 1995 wurde auf der Burg Beeskow das „Sammlungs- und Dokumentationszentrum Kunst der DDR“ gegründet, um Kunstwerke und Objekte aufzubewahren, die nach dem Mauerfall ihre Eigentümer verloren hatten.
In einem spannenden Gespräch erzählt die Direktorin des Kunstarchivs, Florentine Nadolni von der Entwicklung des Kunstarchivs und vom Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt. Heute lassen sich in Eisenhüttenstadt alle Phasen der Baupolitik der DDR im Wechsel der architektonischen und städtebaulichen Konzepte ablesen. 170.000 Objekte der Alltagskultur und 18.500 Werken der bildenden und angewandten Kunst sowie des Laienschaffens werden dort zur Kulturgeschichte der DDR aufbewahrt. Am Standort Eisenhüttenstadt ist auch das architektonische und städtebauliche Kulturerbe erlebbar, denn die als »erste sozialistische Stadt« der DDR konzipierte Planstadt ist heute das größte zusammenhängende Flächendenkmal Deutschlands. Das Museum Utopie und Alltag am Standort Beeskow ist ein offenes Depot und zeigt Alltagskultur, Kunst und Architektur im Spannungsfeld von Anspruch und Wirklichkeit, von sozialistischem Gesellschaftsentwurf und realem Alltag. Großformatige Ölgemälde, fragile Papierarbeiten, schwere Bronzebüsten, feine Keramik, aufwendig geknüpfte Wandteppiche – die in Beeskow bewahrte Zusammenstellung öffentlich finanzierter Kunstwerke bietet facettenreiche Einblicke in das Kultur- und Kunstsystem der DDR.